Ziel des Masterplan-Prozesses für Schötmar, den der Rat der Stadt Bad Salzuflen bereits im September 2016 beschlossen hat, ist es, ein sogenanntes Integriertes Handlungskonzepts (ISEK) zu erstellen, dessen Erarbeitung die Voraussetzung für Fördermittelanträge ist. Erfahrungsberichte von Planungsbüros zeigen, dass eine lokale Verankerung durch eine umfangreiche Bürgerbeteiligung bzw. die Einbindung engagierter Bürger/Initiativen sowohl die Chancen auf Förderzusagen verbessert als auch das Engagement bei der Umsetzung der Konzepte (Stichwort Verstetigung/Nachhaltigkeit) absichert.
Auch der NRW-Leitfaden für Integrierte Handlungskonzepte in der Stadtentwicklung sieht die Bürgerbeteiligung als einen "zentralen Erfolgsfaktor":
"Häufig sind Mitwirkungs- und Teilhabestrukturen in den Gebieten der integrierten Stadterneuerung nur unzureichend entwickelt. Die Aktivierung, Mitwirkung und Beteiligung der Bewohner/-innen legt Handlungsspielräume frei, die bisher oft nicht genutzt wurden. Sie schafft durch ein „empowerment“ die Voraussetzungen für eine nachhaltige Gebietsentwicklung, die nach Programmabschluss aus eigener Kraft und Kompetenz weitergeführt wird. Wichtig ist es in diesem Zusammenhang, sogenannte Multiplikatoren in der Bewohnerschaft zu identifizieren und zu fördern. Multiplikatoren sind Menschen, die bereit sind, Verantwortung und Aufgaben zu übernehmen, und die darüber hinaus mit vielen Menschen und Bevölkerungsgruppen im Stadtteil vernetzt sind."
Eine "08/15"-Bürgerbeteiligung, die mit hohem Zeitdruck und wenigen Veranstaltungen abgewickelt werden soll, kann diese Anforderungen nicht erfüllen und dürfte sich sogar negativ auf die Förderchancen auswirken.
Wir setzen uns für neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Bürgerschaft, Politik und Verwaltung ein, die den verstärkten Beteiligungs- und Gestaltungswünschen der Einwohnerinnen und Einwohner entgegenkommen und die ihre Anregungen und ihr Engagement wertschätzen. Ziel ist es, jene »kommunale Intelligenz« zu entfalten, die für die Zukunftsfähigkeit von Kommunen entscheidend ist. Es geht nicht nur darum, den Bürger im Sinne einer Maßnahmen- oder Planungserläuterung "mitzunehmen".
Entscheidend für den Erfolg des Planungsprozesses ist, dass ein echter und wirksamer Dialog zwischen Politik, Verwaltung, externen Experten und den Schötmaranern gewollt, organisiert und umgesetzt wird.
In enger Kooperation mit der Stadtpolitik und Stadtverwaltung möchte der Verein "Schötmar - Zukunft gestalten" durch eine intensive, vielfältige und aktivierende Bürgerbeteiligung erreichen, dass der Stadtteil Schötmar zukunftsorientiert aufgestellt und gestaltet wird. Sowohl für die Alt-Schötmarener als auch für die Neu-Schötmaraner - deutscher und nicht-deutscher Herkunft - brauchen wir gemeinschaftliche Begegnungen, Diskussionen und Erfolgserlebnisse, die Mut und Lust auf Schötmars Zukunft machen.